Weniger Fleisch auf dem Teller schützt vor chronischen Erkrankungen

Eine britische Studie mit über 126.000 Teilnehmern kommt zu dem Schluss: Hochwertige pflanzliche Ernährung macht Herz-Kreislauf- wie auch Krebserkrankungen unwahrscheinlicher.

Rund 12 Prozent der Deutschen ernähren sich mittlerweile fleischfrei, Vegetarismus kommt damit immer mehr aus der Ökonische. Weitere 41 Prozent versuchen, sich als sogenannte Flexitarier weitgehend fleischfrei zu ernähren. Vielen von ihnen geht es dabei vornehmlich um Tierwohl und/oder Klimaschutz, weniger um die eigene Gesundheit. Die aber profitiert – wenn hochwertige pflanzliche Lebensmittel verzehrt werden – so oder so, wie eine aktuelle Studie aus Großbritannien erneut anhand belastbarer Zahlen belegt.

Grundlage bildet die UK Biobank, die beginnend 2006–2010 mehr als 126.000 Personen 10–12 Jahre lang begleitet hat. Die durchschnittlich 56 Jahre alten Probanden waren zu 56 Prozent weiblich. Für die Datenbank wurde mittels Ernährungsprotokollen unter anderem erfasst, wo sie auf dem „Index für gesunde vs. ungesunde pflanzliche Ernährung (hPDI vs. uPDI)“ zu verorten waren. Das Ernährungsverhalten haben die Forscher in Beziehung gesetzt zur ursachenspezifischen wie auch gesamten Sterblichkeit, zu den kardiovaskulären Leiden Herzinfarkt und Schlaganfall sowie zu mehreren Krebserkrankungen. Bekannte Risikofaktoren wurden schließlich herausgerechnet.

Gesamtsterblichkeit sinkt um 16 Prozent
Unterm Strich zeigte sich, dass eine Ernährung, die auf hochwertige pflanzliche Lebensmittel und wenig Fleisch setzt, das Leben statistisch verlängert. Der Unterschied zu einer fleischlastigen Ernährung mit höheren ungesunden pflanzlichen Anteilen beträgt bei der Gesamtsterblichkeit ganze 16 Prozent. Zu den schweren kardiovaskulären Ereignissen Herzinfarkt, ischämischer und hämorrhagischer Schlaganfall kommt es 8 Prozent seltener, für die fokussierten Krebserkrankungen verringert sich das Risiko um 7 Prozent.

Die Studienergebnisse bestätigen damit vorhergehende Forschungen, denen zufolge eine herzgesunde Küche sich in Lebensjahren auszahlen kann. „Vor allem rotes Fleisch sollte zugunsten der Herzgesundheit allenfalls hin und wieder auf dem Speiseplan stehen“, rät der in Berlin-Prenzlauer Berg praktizierende Kardiologe und Internist Peter Hoffmann. Stattdessen empfehlen sich frisches Gemüse und zuckerarmes Obst, hochwertige Öle, Hülsenfrüchte, Nüsse und ballaststoffreiche Vollkornprodukte.