Was tun bei Bluthochdruck?

Zwar lässt sich Bluthochdruck auch medikamentös behandeln. Doch die ersten Maßnahmen sollten an den Auslösern ansetzen, die zumeist im Lebensstil zu finden sind.

Es gibt reichlich gute Gründe, gegen Bluthochdruck vorzugehen – auch wenn das Leiden zunächst für lange Zeit keinerlei Beschwerden verursacht. Langfristig drohen bei ausbleibender Behandlung Nierenversagen oder sogar Schlaganfall oder Herzinfarkt. Auch andere Organe, etwa die Augen, können Schaden nehmen. Spätestens beim Auftreten der ersten Symptome einer Hypertonie, wie Bluthochdruck fachsprachlich genannt wird, sollten daher Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Zu den häufigen Symptomen zählen Schwindel, Kurzatmigkeit, Kopfschmerzen, starkes Herzklopfen oder auch Schlafprobleme.

Die Herzmedizin verfügt heute zwar über wirksame medikamentöse Therapien gegen Hypertonie, doch der erste Ansatzpunkt sollte immer der Lebensstil sein. „Es ergibt wenig Sinn, mit Medikamenten dem Bluthochdruck entgegenzuwirken, während die Lebensgewohnheiten nach wie vor den Blutdruck hochtreiben“, erläutert der in Berlin-Prenzlauer Berg praktizierende Kardiologe Peter Hoffmann. „Hinzu kommt: Alle gängigen Hypertonie-Medikamente – ob ACE-Hemmer, Kalziumantagonisten, Thiaziddiuretika oder AT1-Antagonisten – können unerwünschte Nebenwirkungen entfalten. Diese reichen von Schwindel über Allergien und Magen-Darm-Beschwerden bis hin zu Reizhusten und Potenzstörungen. Wenn man den Blutdruck also noch ohne Medikamente in den Griff bekommen kann, sollte man das auch ernsthaft versuchen.“

Viel bewegen, gesund ernähren
Zwar gibt es auch Risikofaktoren für Bluthochdruck, die sich nicht beeinflussen lassen, vor allem die Gene und das Alter. In der Regel ist aber auch der Lebensstil maßgeblich beteiligt. „Übergewicht ist ein Hauptrisikofaktor für Bluthochdruck – wer einen BMI-Wert von mehr als 27 aufweist, sollte zunächst hier ansetzen“, empfiehlt Herzspezialist Hoffmann. Regelmäßige sportliche Betätigung, mindestens dreimal die Woche, senkt den Blutdruck und gegebenenfalls auch das Gewicht. Ebenso wie gesunde Ernährung: Obst, Gemüse, Seefisch oder Vollkornprodukte wirken Hypertonie entgegen; stark verarbeitete und salzhaltige Lebensmittel sollte man dagegen meiden. Auch beim Alkoholkonsum ist vornehme Zurückhaltung empfehlenswert.

Weitere mögliche Blutdrucktreiber sind Schlafmangel und Stress. Lässt sich dieser nicht reduzieren, sollte man beispielsweise in Form von Sport oder Entspannungstechniken einen Ausgleich schaffen. Und schließlich: Rauchen wirkt sich nicht nur negativ auf den Blutdruck aus, sondern ist bekanntermaßen tödlich. Für Raucher sollte die Hypertonie-Therapie daher mit einer Entwöhnung beginnen.