Soziale Kontakte sind gut für die Herzgesundheit
Wie wirkt sich soziale Isolation auf das Herz-Gefäß-System und die Hirngesundheit aus? Dieser Frage ging eine Übersichtsstudie nun mit eindeutigen Ergebnissen nach.
Dass Einsamkeit krank machen kann, ist bereits in zahlreichen Studien belegt worden. Die genauen Mechanismen sind zwar noch nicht entschlüsselt, doch Zusammenhänge mit Depressionen, Bluthochdruck und Herzinfarkt oder auch Kopf- und Nackenschmerzen gibt es ohne Zweifel. So entdeckten beispielsweise Neuseeländische Forscher, die Probanden von deren Geburt bis zum 26. Lebensjahr begleitet hatten, dass kardiovaskuläre Probleme vor allem bei denjenigen auftraten, die sich in ihrer Kindheit und Jugend einsam gefühlt hatten.
Eine aktuelle Forschungsarbeit der American Heart Association geht solchen Zusammenhängen weiter nach. Zu diesem Zweck wurden die einschlägigen Datenbanken Scopus, PubMed, Cumulative Index of Nursing and Allied Health und PsycInfo nach Einzelstudien durchsucht, die sich den Auswirkungen sozialer Isolation auf Herz- und Hirngesundheit widmen.
Höhere Mortalität nach Schlaganfall
Auch bei dieser Auswertung bestätigte sich, dass Einsamkeit nicht nur die Lebensqualität beeinträchtigt, sondern auch die körperliche Gesundheit. Insbesondere nach bereits erlittenem Schlaganfall wie auch bei vorliegender koronarer Herzkrankheit geht sie mit signifikant schlechteren Verläufen einher, also auch mit höherer Sterblichkeit. Weniger klar, doch ebenfalls ein Ergebnis der Analyse sind Zusammenhänge zwischen sozialer Isolation und Herzinsuffizienz sowie kognitivem Verfall und Demenz.
Vergeblich suchten die Forscher nach Studien über geeignete Gegenmaßnahmen, mit denen sich die schädlichen Effekte abmildern oder verhindern ließen. Sie raten dringend dazu, solche Interventionen zu entwickeln und anzuwenden, da soziale Isolation in den modernen Gesellschaften immer mehr um sich greift.
Eine naheliegende Gegenmaßnahme besteht sicherlich darin, auch in späteren Lebensjahren aktiv soziale Kontakte zu suchen und zu pflegen. Das beugt nicht nur kardiovaskulären Erkrankungen vor, sondern hebt auch unmittelbar das Wohlgefühl.