So verbessern Sie Ihren Schlaf (und Ihre Herzgesundheit)

Wer gut schläft, lebt länger – so lautet kurz gefasst das Ergebnis einer aktuellen US-Studie. Vor allem fünf Faktoren sorgen für guten Schlaf und weniger verfrühte Sterbefälle.

„Schlaf ist die beste Medizin“, weiß der Volksmund schon seit Generationen. Wissenschaftlich indes ist der Schlaf erst in jüngerer Zeit in den Fokus genommen worden. Nicht zuletzt, weil das moderne Leben zahlreiche Störfaktoren bietet, die immer mehr Menschen von einem erholsamen Schlaf-wach-Rhythmus abhalten.

Wie wichtig dieser ist, unterstreicht nun eine Studie des Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston im US-Bundesstaat Massachusetts. Die Forscher griffen auf Daten des National Health Survey zurück, in dessen Rahmen unter anderem über 170.000 Menschen Auskunft über ihre Schlafgewohnheiten gaben. Das Durchschnittsalter der Probanden betrug rund 50 Jahre, Frauen stellten etwas mehr als die Hälfte. Im Beobachtungszeitraum von vier Jahren starben knapp 8.681 der betrachteten Studienteilnehmer, davon knapp jeder dritte an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und jeder vierte an Krebs. Die Todesfälle setzten die Wissenschaftler in Beziehung zu fünf Aspekten des Schlafverhaltens:

  1. Schlafdauer
  2. Einschlafprobleme
  3. Schlafstörungen
  4. Schlafmitteleinsatz
  5. subjektiv empfundener Erholungswert

Fast fünf Jahre mehr Lebenserwartung für Männer
Das geringste Sterberisiko haben der Auswertung zufolge Menschen, die (1) pro Nacht sieben bis acht Stunden schlafen, (2) maximal zwei Mal wöchentlich Einschlafprobleme haben, (3) maximal zwei Mal wöchentlich Schlafstörungen erleiden, (4) kein Schlafmittel verwenden und (5) sich an mindestens fünf Tagen wöchentlich nach dem Schlafen gut erholt fühlen. Männer, die diese Kriterien erfüllen, leben im Durchschnitt fast fünf Jahre länger, Frauen 2,4 Jahre. Herausgerechnet wurden dabei andere Störfaktoren wie Begleiterkrankungen, Alkoholkonsum, Rauchen und sozioökonomischer Status.

Anders ausgedrückt: Das Risiko eines verfrühten Todes sank bei den Probanden mit guten Schlafgewohnheiten um 30 Prozent gegenüber jenen, die maximal eines der fünf Kriterien erfüllten. Der Ursache für den Geschlechterunterschied sollte in weiteren Forschungsarbeiten nachgegangen werden, so die Bostoner Wissenschaftler.

„Die Erholung in Schlafphasen ist immens wichtig für das Herz-Gefäß-System“, betont auch der in Berlin-Prenzlauer Berg praktizierende Kardiologe und Internist Peter Hoffmann. „Wer nicht gut schläft, sollte das nicht als Lästigkeit hinnehmen, sondern aktiv nach Ansatzpunkten für mehr Schlafqualität suchen.“