Fieber nach der Fernreise kann ein Alarmsignal sein
Durch die steigende Beliebtheit tropischer Urlaubsziele, aber auch durch die Ausbreitung von Überträgermücken kommt es in Deutschland vermehrt zu Reisekrankheiten wie Malaria, Zika oder Denguefieber.
Die Flüge werden immer billiger, die Reiseziele in der Folge immer exotischer. Die Deutschen streben wie noch nie in die Ferne. Was sie dabei nicht immer im Blick haben, ist das Infektionsrisiko. Die Liste der entsprechenden „reiseassoziierten Krankheiten“ ist lang; besonders verbreitet sind Malaria, Denguefieber, Zika und Chikungunya. Eine Infektion kann in vielen Fällen tödlich enden. Malaria beispielsweise kostete laut Weltgesundheitsorganisation 2015 weltweit über 400.000 Menschen das Leben.
Das Robert-Koch-Institut hat einen Anstieg der Erkrankungszahlen in Deutschland beobachtet. 2016 wurden jeweils rund 1.000 Fälle von Malaria und Denguefieber registriert. Unklar ist dabei, welcher Anteil der Malariafälle auf Fernreisen zurückgeht und welcher auf Geflüchtete aus Afrika. Die relevantesten Malaria-Infektionsländer für Deutsche sind Nigeria und Eritrea. Denguefieber dagegen bringen Touristen eher aus asiatischen Ländern wie Indonesien und Thailand mit nach Deutschland.
„Am besten ist es immer, mit entsprechenden Impfungen schon vor der Reise das Infektionsrisiko zu minimieren“, rät der Internist und Kardiologe Peter Hoffmann, der in Berlin-Prenzlauer Berg praktiziert. „Viele Infektionskrankheiten lassen sich nämlich nicht ursächlich heilen.“
Wenn nach einer Fernreise Symptome wie anhaltendes Fieber oder Schmerzen in Muskeln und Knochen auftreten, sollte man jedenfalls schnellstmöglich ärztliche Hilfe suchen. Denn eine zügige Behandlung ist entscheidend. Malaria etwa kann innerhalb weniger Tage zum Tod führen, wenn sie nicht bekämpft wird. Beim Denguefieber ist nur eine Symptombehandlung möglich, die aber in jedem Fall von Fachpersonal vorgenommen werden sollte.
Möglicherweise werden Impfungen gegen solche Krankheiten in einigen Jahrzehnten auch nötig werden, wenn man in Europa bleibt. Denn durch den Klimawandel wandern die Überträgermücken immer weiter gen Norden. Die tropenmedizinischen Institute werden sich dann umbenennen müssen.