Diese Warnzeichen können einen plötzlichen Herztod ankündigen
Über 65.000 Bundesbürger werden Jahr für Jahr Opfer eines plötzlichen Herztodes. Dieser könnte vor allem bei jüngeren Menschen in vielen Fällen vermieden werden, wenn bestimmte Warnzeichen richtig gedeutet würden.
Unter dem Begriff plötzlicher Herztod, auch Herz-Kreislauf-Stillstand oder Sekundentod genannt, verbergen sich verschiedene kardiovaskuläre Leiden. Gemeinsam ist ihnen, dass sie „aus heiterem Himmel“, also bei scheinbar guter Gesundheit ein Kammerflimmern auslösen. „Das Kammerflimmern führt in kurzer Zeit zu einem Kreislaufzusammenbruch und damit zum Tod“, erklärt der in Berlin-Prenzlauer Berg praktizierende Kardiologe und Internist Peter Hoffmann. „Betroffen sind überwiegend Männer und überwiegend ältere Personen, da bei diesen häufiger Herz-Kreislauf-Erkrankungen auftreten. Aber auch unter 40-jährige kann es treffen. Sie machen zwischen 1.000 und 2.000 der jährlich mehr als 65.000 Todesfälle in Deutschland aus.“
Insbesondere diese jüngeren Alterskohorten hat die Deutsche Herzstiftung im Blick, wenn sie aktuell dazu aufruft, das eigene Risiko für einen plötzlichen Herztod zu prüfen und Warnsignale ernst zu nehmen. Wer von einem erhöhten Risiko weiß, kann gezielt vorsorgen, etwa mit der Früherkennung und zeitigen Behandlung von Grunderkrankungen, die zu einem plötzlichen Herztod führen können.
Familienanamnese gibt Anhaltspunkte
Eine genetische Disposition ist ein zentraler Risikofaktor, daher sollte man über die Todesursachen der näheren Verwandtschaft Bescheid wissen, vor allem über genetisch bedingte Herzerkrankungen. Die ausschlaggebenden Genveränderungen werden oftmals an die Kinder vererbt. Daneben können auch ungeklärte frühe Todesfälle in der Familie ein Warnzeichen sein, darunter unerklärliche Auto- oder Badeunfälle. Zur Risikogruppe zählen weiterhin Patienten, die unter einer Herzmuskelentzündung oder Herzschwäche leiden, und Menschen mit angeborenem Herzfehler. Auch Veränderungen der Herzkranzgefäße erhöhen das Risiko eines plötzlichen Herztodes in jungem Alter.
Alarmiert sollte sein, wer kurze Bewusstlosigkeit(en) erlebt, etwa bei körperlicher Anstrengung oder psychischem Stress. Ebenso sind Krampfanfälle, denen keine Auslösererkrankung wie Epilepsie zugrunde liegt, ein bedenkliches Warnzeichen. Ein gründlicher Check beim Kardiologen ist bei solchen Signalen dringend anzuraten.