Zuckerersatz Xylit: gut für die Zähne, schlecht fürs Herz
Xylit, bekannter unter dem Namen Birkenzucker, enthält rund 40 Prozent weniger Kalorien als Haushaltszucker, schmeckt aber ähnlich süß. Wer seinen Kaffee damit süßt, sollte indes um die damit verbundenen Gefahren für die Herzgesundheit wissen.
Unter den Zuckerersatzstoffen ist Birkenzucker der letzte Schrei. Gern als „natürlich“ vermarktet, verspricht Xylit einen dem Haushaltszucker vergleichbaren Süßungseffekt bei deutlich geringerer Kalorienaufnahme. Auch das Kariesrisiko soll dadurch wesentlich gesenkt werden, da die Bakterien im Mundraum den Birkenzucker nicht fermentieren. Da stört es die meisten Konsumenten wenig, dass Xylit ein ebenso industriell-chemisch produzierter Stoff ist wie herkömmlicher Zucker – und insofern keineswegs „natürlicher“, auch wenn es durchaus in Obst und Gemüse natürlich vorkommt.
Zu denken geben sollte Birkenzuckerkonsumenten indes eine mehrjährige Studie, die unter anderem am Deutschen Herzzentrum der Charité durchgeführt und deren Ergebnisse kürzlich veröffentlicht wurden. Das international zusammengesetzte Forscherteam untersuchte über drei Jahre hinweg Blutproben von mehr als 3.000 Probanden und beobachtete deren Herz-Kreislauf-Gesundheit. Die Auswertung brachte, auch wenn es zuvor bereits den Verdacht auf herzschädliche Wirkungen gab, überraschend klare Zahlen zutage.
Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko um fast 60 Prozent erhöht
Bei den Probanden mit einem hohen Xylit-Spiegel im Blut kam es mit fast 60 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit im Beobachtungszeitraum zu einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall. Überdies wurde auch bei herzgesunden Studienteilnehmern, die regelmäßig Birkenzucker zu sich nahmen, eine stärkere Blutgerinnung konstatiert als bei den Haushaltszuckerkonsumenten, was auf ein höheres Thromboserisiko hinausläuft. Kurz gefasst: Xylit schädigt die Herz-Kreislauf-Gesundheit.
Der gleiche Befund gilt übrigens für Erythrit, ebenfalls ein Zuckerersatzstoff, der im Gegensatz zu Xylit primär industriellen Produkten beigemischt wird, vor allem „zuckerfreien“ Kaugummis und „Light“-Produktausführungen. Schon zwei Liter solcherart gesüßter Getränke pro Woche reichen aus, um die Herzgesundheit signifikant zu gefährden. Fazit: Wer von Haushaltszucker auf „schonende Alternativen“ wie Xylit und Erythrit umsteigt, tut seiner Gesundheit keinen Gefallen.