Vaping kann das Herz schädigen

E-Zigaretten mit fruchtig-süßen Aromen sprechen vor allem Jugendliche stark an, unter denen sich immer mehr zum „Vapen“ verführen lassen. Das ist unter anderem für das Herz-Kreislauf-System gefährlich, wie erste Studien vermuten lassen.

Die Hersteller von E-Zigaretten wissen, wie man ihre Hauptzielgruppe – junge Menschen – gekonnt anspricht. In sozialen Netzwerken sind ihre Produkte dauerpräsent. Deren häufig quietschbuntes Design und fruchtig-süße Aromenpalette richten sich erkennbar an Teenager. Und die greifen denn auch bereitwillig zu – die Zahl jugendlicher „Vaper“ ist zuletzt deutlich angestiegen. Das Vaping profitiert von seinem Image, eine gesündere Alternative zum Verbrennen von Tabakprodukten zu sein. Doch ist es auch unbedenklich?

Keineswegs, wie zehn medizinische Verbände anlässlich des heutigen Weltnichtrauchertags betonen, darunter die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK). Zwar konnten die Langzeitwirkungen bisher noch nicht erforscht werden, da es E-Zigaretten noch nicht lange gibt. Doch erste Befunde sind höchst alarmierend, und die chemischen Vorgänge beim Vaping lassen weitere Gefahren plausibel erscheinen.

Entzündungen und zellulärer Stress
„Die beim sogenannten Vapen inhalierten Aromastoffe können neben der Lunge auch das Herz-Gefäß-System schädigen, etwa indem sie Entzündungsprozesse und zellulären Stress fördern“, warnt der in Berlin-Prenzlauer Berg praktizierende Kardiologe und Internist Peter Hoffmann. „Überdies gibt es Hinweise darauf, dass sich Aromen wie Limonen, Zimt oder Gewürznelke negativ auf die Herzmuskelzellen auswirken können, mit der potenziellen Folge von Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen.“

Darüber hinaus kann der Konsum von Nikotin beim Vaping den Blutdruck und den Puls kurzfristig in die Höhe treiben, was insbesondere, aber nicht nur für kardiovaskulär vorbelastete Personen das Komplikationsrisiko erhöht.

Neben den gesundheitlichen Gefahren spricht auch die Ökobilanz gegen das Vapen. Auf dem Vormarsch sind nämlich vor allem Einweggeräte, oftmals mit Akkus versehen, die Hunderte Male geladen werden könnten. Stattdessen landen sie nach einmaliger Nutzung im Müll, was selbst dann ökologisch mehr als fragwürdig ist, wenn sie ordnungsgemäß als Elektroschrott entsorgt werden.