Rechtsherzinsuffizienz – kardiologisches Sorgenkind
Die rechte Herzkammer lässt sich schwieriger als die linke untersuchen. Doch für die Herzgesundheit spielt sie ebenso eine wichtige Rolle.
In der Kardiologie wurde der linken Herzkammer in der Vergangenheit mehr Aufmerksamkeit gewidmet als der rechten. Dies hat verschiedene Gründe. Zum einen ging man lange davon aus, dass die Funktionsfähigkeit der linken Herzkammer entscheidend für die gesamte Herzleistung ist. Zum anderen ist der rechte Ventrikel schwieriger zu untersuchen und zu beurteilen als der linke. Die Möglichkeiten der Diagnostik sind stark eingeschränkt. Mit MRT zeichnen sich aber diesbezüglich Verbesserungen ab. Damit lässt sich beispielsweise die Rechtsventrikelfunktion genau abschätzen, was mit der Echokardiographie, also bildgebenden Verfahren, nicht ohne Weiteres möglich ist.
Folge von Linksherzinsuffizienz
Für die Rechtsherzinsuffizienz, also der Unfähigkeit der rechten Herzkammer den Körper mit genügend Blut ohne Druckanstieg in den Herzvorhöfen zu versorgen, kommen verschiedene mögliche Ursachen in Frage. Dazu zählen eine fortgeschrittene Linksherzinsuffizienz, eine koronare Herzkrankheit, ein Herzinfarkt, eine Herzmuskelentzündung oder Bluthochdruck. Aber auch isolierter Lungenhochdruck kann eine Herzinsuffizienz auslösen. „Glücklicherweise ist Lungenhochdruck recht selten“, sagt Peter Hoffmann, Kardiologe in der Schönhauser Allee in Berlin. „Wird jedoch nicht frühzeitig eingegriffen, kann ein solcher Lungenhochdruck tödlich sein.“ Bei Lungenhochdruck kommt es zu einer stetigen Gefäßverengung und Druckerhöhung. Durch die Verengung ist der Durchflusswiderstand erhöht und die Dehnbarkeit der Blutgefäße verringert. Für die rechte Herzkammer ist es daher immer schwieriger, für genügend Blut im Lungenkreislauf zu sorgen. In der Folge vergrößert sich der Herzmuskel und im Laufe der Zeit kommt zur Rechtsherzinsuffizienz und schlimmstenfalls zum tödlichen Rechtsherzversagen. Viele Patienten mit dieser Erkrankung kommen oftmals zu spät zum Spezialisten. Das rechtzeitige Aufsuchen und die regelmäßige Untersuchung des Herzens ist also nicht nur hinsichtlich des Lungenhochdrucks, sondern auch vieler weiterer möglicherweise tödlich endenden Herzerkrankungen, sehr empfehlenswert.