Implantat für neue Herzleistung
Neuartige Implantate namens Optimizer geben Hoffnung für Patienten, die unter Herzschwäche leiden.
Bei Herzrhythmusstörungen gibt es seit Jahren schon viele bewährte Geräte wie elektrophysiologische Impulsgeber, Schrittmacher und Defibrillatoren. Hilfsmittel zur Behandlung von Herzmuskelschwäche waren bis dato hingegen technisch noch nicht so ausgereift, sondern waren zu groß oder für Patienten zu unbequem. Sogenannte Optimizer könnten diesem Problem nun Abhilfe schaffen. Diese Optimizer sind Implantate, die nicht mit Schrittmachern verwechselt werden sollten, denn sie haben keine taktgebende Funktion, sondern senden Elektropulse aus, welche die Bildung von Eiweißen in den Muskelzellen anregen und somit strukturell auf den Herzmuskel wirken. Bekannt ist, dass im menschlichen Organismus die Steuerzentren Gehirn und zentrales Nervensystem über die Nerven kommunizieren. Jünger ist hingegen das Wissen über das nächstfeinere Regulierungsprinzip und zwar die Ionenkanäle der Zellen. Auf dieser Ebene setzen Optimizer an. Das Einsetzen der Optimizer erfolgt unter örtlicher Betäubung und ist nicht belastender als beim Schrittmacher.
Herzschwäche häufig
Herzschwäche ist hierzulande kein kleines Problem. Rund 110.000 Menschen erkranken daran jährlich neu und mit 60.000 jährlichen Todesfällen ist Herzmuskelschwäche einer der häufigsten herzbedingten Todesursachen. Bei den 70- bis 80-Jährigen sind es 10 bis 20 Prozent, die daran leiden. Ursächlich dafür sind die immer höhere Lebensdauer, die verbesserte Behandlung akuter Herzinfarkte und wirksamere Vorbeugemaßnahmen bei Risikopatienten. Als Risikofaktoren gelten Bluthochdruck, Zuckerkrankheit, Übergewicht, Fettstoffwechselstörung und der Nikotinkonsum.
Die Erkrankung ist in aller Regel ein schleichender Prozess und macht sich durch verringerte, körperliche Belastbarkeit, Atemnot bei körperlicher Anstrengung oder Wassereinlagerungen bemerkbar. Wenn die Krankheit bereits weit fortgeschritten ist, kann die Leistungsschwäche des Herzens sogar so weit gehen, dass einfache Aktivitäten des täglichen Lebens nur unter große Mühe oder sogar gar nicht mehr selbst ausgeführt werden können. Das ist natürlich ein deutlicher Einschnitt in die Lebensqualität.
Verschiedene Behandlungsmethoden
Der erste Schritt zur Vermeidung der Erkrankung Herzschwäche, also „Herzinsuffizienz“ ist natürlich die Behandlung bzw. das Vermeiden der Risikofaktoren. Das Behandlungsspektrum reicht von der Medikamenten-Verordnung bis hin zur Durchführung von Herzkatheterbehandlungen. Herzschrittmacher sind dafür geeignet, den Kontraktionsablauf im Herzen zu verbessern und erfüllen wie erwähnt eine taktgebende Funktion. Allerdings sind nur ca. 15 Prozent der Patienten mit Herzschwäche für eine Behandlung mit Herzschrittmachern (Resynchronisationsbehandlung) geeignet. „Mit ,Optimizernʻ kann also auch den Patienten geholfen werden, für die eine solche Resynchronisationsbehandlung nicht in Frage kommt“, erläutert Peter Hoffmann, Ihr Kardiologe Schönhauser Allee in Berlin.